Bei den diesjährigen Ju-Jitsu-Europameisterschaften in Belgien starteten zwei Kämpfer vom TuS Germania Apelern.

Den Auftakt machte Fabian Meyer in der Gewichtsklasse über 94 Kilogramm. „In Runde eins hatte der Montenegriner Mladen Bojanovic keinerlei Chance, da Fabi seine Kombinationen sicher ins Ziel brachte“, freute sich Trainer Holger Zwetschke. Etwas behäbig ging es für Meyer dann in Runde zwei gegen den Franzosen Pierre Louis Guerin, der aber auch kein Hindernis auf dem Weg ins Halbfinale darstellte. Gegen den Spanier Alejandro Calvo Garcia fand Meyer seine Geschwindigkeit wieder. „Das war auch zwingend notwendig, da der Spanier bereits zuvor den Favoriten aus Schweden, Johannes Bolander, besiegt hatte“, sagte Zwetschke.

Doch auch diesen Kampf entschied der Germane für sich und durfte am Abend in der Finalrunde erneut antreten, wieder gegen einen Montenegriner. Arso Milic hatte zuvor im Semifinal den Deutschen Dominik Krausse eleminiert. Im Finale bewiesen die Kampfrichter in den Augen des Coaches kein gutes Händchen und vergaben äußerst strittige Strafen, wodurch der Kampf bereits nach 45 Sekunden beendet war. „Schade, dass ein so guter Wettkampf dadurch etwas getrübt wird“, meint der Apelerner. Meyer musste sich so beim 0:50 mit dem zweiten Platz begnügen. Aber die Silbermedaille sei dennoch ein Super-Erfolg. An Tag zwei erwischte der zweite Germane im Rennen, Rudolf Schophaus, sowohl persönlich als auch bei den Kampfrichtern keinen guten Tag. In der Klasse bis zu 69 Kilogramm, kam „Rudi“ gegen den Österreicher Lukas Bauer in der ersten Runde überhaupt nicht in eigene Techniken. Stattdessen bekam sein Gegner trotz Kontrollverlustes eine hohe Wertung auf seinen Wurf und konnte am Boden unbehelligt einen Genickhebel durchbringen. Diese Technik ist laut Regelwerk jedoch verboten. Auch in der Trostrunde gegen den Belgier Louis Cloots lief es nicht besser. Den Kampf verlor Rudi deutlich nach Punkten und musste sich mit Platz 13 begnügen. Doch zum Glück stand für die Germanen noch der Teamwettkampf an und damit die Chance eine Medaille zu gewinnen.

Im Halbfinale startete zunächst Meyer. In einem äußerst knappen Kampf gelang es ihm kurz vor Schluss, noch durch eine Wurftechnik einen Punktgleichstand herzustellen. Die Mehrzahl der Ippons (in Kampfsportarten die höchste Wertung oder perfekte Ausführung) in verschiedenen Parts hätten zum Sieg gereicht. Doch der Einspruch des französischen Coaches hatte zur Folge, dass seinem Kämpfer auch noch eine kleine Wertung zugesprochen wurde. „Schade, ganz knapp verloren“, resümierte Zwetschke. Da auch das gesamte Team verlor, ging es nur in das kleine Finale gegen Spanien. Im Bronzekampf bekam Schophaus die Chance zu beweisen, dass der Vortag abgehakt war. Eindrucksvoll sammelte er Punkt um Punkt und erkämpfte sich schnell eine komfortable Führung. Stets einen Schritt schneller als sein Gegner, gelang es ihm auch noch, eine Wurfwertung zu erzielen. Am Boden gelang es zwar nicht, aber der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Auch das übrige deutsche Team konnte den Teamkampf für sich entscheiden, wodurch sie sich die Bronzemedaille erkämpften.

Nun heißt es, die Spannung hochzuhalten und letzte Feinabstimmungen vorzunehmen, denn Anfang November finden bereits die Weltmeisterschaften in Bangkog (Thailand) statt. 

Quelle: Schaumburger Nachrichten vom 15.10.2025